Winterbaustellen: Arbeiten bei Schnee und Eis

30.01.2023

Frostige Temperaturen können das Arbeiten auf der Baustelle ganz schön unangenehm machen. So kommen Handwerksbetriebe gut durch die kalte Zeit.

Das Betriebsgelände ist zugeschneit, der Weg zum Kunden wird zur Rutschpartie und im Rohbau auf der Baustelle herrschen Minusgrade. In den Wintermonaten gibt es Tage, an denen die Arbeit für dich und dein Team zur ganz besonderen Herausforderung wird. Als Chef gilt es bei kalten Temperaturen einiges zu beachten. Klare Regeln gibt es für das Arbeiten in geschlossenen Räumen. Laut einer Richtlinie zur Arbeitsstättenverordnung müssen die Arbeitsräume bei leichten Arbeiten im Sitzen mindestens 20 Grad warm sein. Das betrifft zum Beispiel die Büroräume deines Betriebs. Bei mittelschweren Arbeiten im Gehen oder Stehen reichen 17 Grad aus, bei schweren körperlichen Arbeiten sind sogar zwölf Grad noch in Ordnung.

Für Arbeiten im Freien gibt es solche klaren gesetzlich festgelegten Temperaturgrenzen zwar nicht, doch auch hier solltest du ein Auge aufs Thermometer haben. Denn ein Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass die Beschäftigen arbeiten können, ohne dabei die eigene Gesundheit zu gefährden. Dabei ist es auch in deinem eigenen Interesse, deinen Beschäftigten die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen. Frierende Mitarbeiter können sich schlechter konzentrieren und machen eher Fehler. Neben dem erhöhten Krankheits- und Unfallrisiko nimmt auch die Leistungsfähigkeit ab.

Professionelle Winterausstattung für Fahrzeuge und Mitarbeiter

Ein wichtiger Punkt beim Schutz deines Personals ist die so genannte Verkehrssicherungspflicht. Das heißt: Sowohl auf deinem Betriebsgelände als auch auf der Baustelle sollten alle Wege so weit von Schnee und Eis befreit sein, dass deine Mitarbeiter sicher am Ziel ankommen. Auf einer Baustelle muss sich darum in der Regel streng genommen zwar der Eigentümer des Grundstücks kümmern, es schadet aber nicht, wenn du als Chef zusätzlich ein Auge darauf hast. Selbstverständlich sollte es sein, dass die Fahrzeuge, mit denen deine Mitarbeiter unterwegs sind, fit für den Winter sind. Das heißt unter anderem: Winter- beziehungsweise Allwetterreifen aufziehen und das Frostschutzmittel im Scheibenwischwasser nachfüllen. Zum Start in die kalte Jahreszeit kann es außerdem sinnvoll sein, bei allen Fahrzeugen einen Wintercheck zu machen und zum Beispiel die Türdichtungen und die Autobatterie zu überprüfen. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass dein Team auch bei den kalten Temperaturen ohne Probleme zum Kunden kommt.

Was für deine Fahrzeuge gilt, gilt natürlich auch für deine Mitarbeiter. Auch sie sollten im Winter bestmöglich ausgestattet zur Baustelle fahren. Unverzichtbar ist dabei eine angemessene Arbeitskleidung. Moderne Funktionshosen und -jacken schützen einerseits vor Wind und Kälte, sorgen andererseits aber auch dafür, dass Flüssigkeit nach außen dringen kann und deine Mitarbeiter nicht schwitzen. Gefütterte und rutschfeste Arbeitsschuhe, sowie Mütze und Arbeitshandschuhe machen das Winteroutfit deines Teams komplett.

Aufwärmpausen erleichtern die Arbeit

Doch selbst mit einer guten Ausrüstung bleibt das Arbeiten bei kalten Temperaturen beschwerlich. Daher solltest du regelmäßige Aufwärmpausen einplanen. Bei Temperaturen zwischen plus zehn und minus fünf Grad sollten deine Mitarbeiter nach spätestens zweieinhalb Stunden die Möglichkeit haben, sich aufzuwärmen. Wichtig sind dabei auch auf der Baustelle beheizte Aufenthaltsräume, in denen dein Team gegebenenfalls nasse Kleidung trocknen oder wechseln kann. Heiße Getränke sind nicht nur gut, um sich aufzuwärmen, sondern werden deine Mitarbeiter auch zusätzlich motivieren. Schließlich signalisierst du so: Ich weiß, wie anstrengend eure Arbeit bei dem Wetter ist und versuche, euch den Job so angenehm wie möglich zu machen!